Position – 29. August 2024

Wertschöpfungsstudie

EOWIN: Energiewende vor Ort – regionale Wertschöpfung und Innovationsnarrative

Zusammenfassung: Als Vorreiter im Bereich erneuerbare Energien hat das Land Brandenburg den Ausbau dieser Energien vorangetrieben, was Arbeitsplätze schafft und die lokale Wirtschaft, besonders in ländlichen Gebieten, stärkt. Diese Kurzstudie analysiert den Erfolg des dezentralen Ausbaus erneuerbarer Energien in Brandenburg und deren regionale Wertschöpfungseffekte. Sie untersucht innovative Energieanlagen und Infrastrukturen wie Wind-, Solar- und Wasserstofftechnologien sowie deren ökonomisches Potenzial für die Zukunft (2025-2045). Der Fokus liegt auf der lokalen Wertschöpfung und den positiven Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.

Die Studie kombiniert quantitative Datenanalyse mit einer Mixed-Methods-Forschungsdesign, einschließlich semistrukturierter Interviews und digitaler Datenabfragen. Eine vergleichende Fallanalyse bewertet fünf transformative Projekte und deren wirtschaftliches Potenzial bis 2024. Berechnungen zeigen, dass erneuerbare Energien bis 2030 eine Nettowertschöpfung von über 1 Milliarde Euro jährlich für Brandenburg generieren könnten, mit weiteren Steigerungen bis 2040. Auch die Wasserstoffindustrie und der Ausbau der Stromnetze tragen erheblich zur Wertschöpfung bei. Unter Wertschöpfung wird hier der direkte Nettozuwachs an wirtschaftlicher Aktivität verstanden, einschließlich Einkommen, Steuern und Gewinnen. Sekundäre und induzierte Effekte wurden nicht berücksichtigt, könnten aber den Mehrwert signifikant erhöhen: Für 2023 war beispielsweise bei einer installierten PV-Leistung von 6,6 GW in Brandenburg ein Umsatz von über 2 Milliarden Euro und 8.300 Vollzeitstellen erwirtschaftet, mit potenziellen Steigerungen bis 2040 auf 10 Milliarden Euro und 41.000 Vollzeitstellen. Ähnliche Entwicklungen sind in der Windenergie zu erwarten: Von einem Umsatz von 1,9 Milliarden Euro und 94.100 Vollzeitstellen bei 8,3 GW Leistung im Jahr 2022 auf bis zu 3,5 Milliarden Euro und 24.300 Vollzeitäquivalente bei 15 GW Kapazität.

Fünf ausgewählte, wegweisende Leuchtturmprojekte, namentlich der Windwärmespeicher Nechlin, der KIimapark Steinhöfel, das energieautarke Dorf Feldheim sowie die Windparks Kantow und Göllnitz-Lieskau-Rehain, werden in der Studie beleuchtet. Diese Projekte dienen als Modellbeispiele für die lokale Energiewende und führen zu signifikanten positiven wirtschaftlichen Auswirkungen für die Kommunen, die Regionen und das Land Brandenburg in Planungs-, Bau-, und Betriebsphase. Anhand der fünf Projekte wird exemplarisch aufgezeigt, dass erneuerbare Energien einen wertvollen und langfristigen Beitrag zur wirtschaftlichen Stärke Brandenburgs leisten und essentiell für eine nachhaltige Entwicklung des Landes sind.

Die vollständige Version der Kurzstudie  sowie eine Kurzdarstellung der Leuchtturmprojekte finden Sie im Download.